FCC-Frauen zu Gast bei der U20 des FC Bayern München

08.12.2022

Interview mit Rückkehrerin Merza Julevic

Am Sonntag (11.12.) geht es für die Zeiss-Spielerinnen zur Reserve vom FC Bayern München. Nachdem das letzte Spiel gegen die Zweite vom 1. FC Köln witterungsbedingt abgesagt werden musste, geht es für unsere Frauen am Wochenende nun an die Isar.

Mit der 2. Mannschaft von den Münchnerinnen trifft man ein weiteres Mal in dieser Saison auf einen überaus starken und wohl auch gleichermaßen unberechenbaren Gegner, denn bereits die Zweite von Wolfsburg konnte sie bezwingen und gegen Frankfurt sowie Sand gab es auch nur ein Unentschieden. Das letzte Aufeinandertreffen mit den Jenaerinnen gab es im Juli 2021. Beim damaligen Freundschaftsspiel konnte sich der FCC mit einem 3:1 durchsetzen.

Die Münchnerinnen stehen aktuell auf Tabellenplatz vier und weisen mit Blick auf das Torverhältnis von 15:13 eine ähnliche Bilanz wie der FCC mit 16:14 auf – mit dem kleinen Unterschied, dass sie mehr Punkte auf dem Konto haben als die Zeiss-Elf. Somit erwartet man eine Mannschaft auf Augenhöhe, „zwar nicht bei der Platzierung“ sagt Steffen Beck, „doch es ist eine U20 Mannschaft, bei der du mit Schwankungen in der Leistung rechnen musst. Ich denke, so kommen auch solche Ergebnisse zu Stande [wie gegen Wolfsburg oder Sand].“ Die Münchnerinnen spielten Fußball „mit sehr viel Freude“, somit sei es laut dem Jenaer Cheftrainer wichtig,  „ihnen diese Freude nach Möglichkeit zu nehmen“. Selbst müsse man defensiv kompakt stehen und aus dieser Kompaktheit heraus, die offensiven Spielerinnen in Szene setzten.

Das ausgefallene Spiel gegen Köln schlug in Jena durchaus etwas aufs Gemüt. Zu gern hätte man das Spiel auch gespielt. „So hätte man jetzt vielleicht auch nicht die Abstiegsplätze vor Augen“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Denn natürlich müsse man auch gegen Köln erst einmal bestehen, doch nun schiebe man das Spiel vor sich her. Personell habe man einige Spielerinnen, die letzte Woche gefehlt hätten, wieder zurück, andererseits hat die Welle nun andere getroffen. Es ist also mit der einen oder anderen personellen Umstellung zu rechnen.

Mit Blick auf das DFB-Pokal Viertelfinale gibt es für das Spiel gegen den SC Freiburg auch einen konkreten Termin. Die Partie wurde für den 28.02.2023 angesetzt und wird übrigens gemeinsam mit zwei weiteren Viertelfinalpartien bei Sky als Konferenz ausgestrahlt.

Organisatorisches

Das Spiel unserer FCC-Frauen bei der 2. Mannschaft des FC Bayern München findet auf dem Kunstrasen am Campus statt. Vor Ort wird es eine Tageskasse geben. Tickets dort kosten 5 EUR bzw. 3 EUR (ermäßigt). Parkmöglichkeiten stehen in ausreichendem Maße vor Ort zur Verfügung. Anstoß der Partie ist 11 Uhr.


Interview mit Rückkehrerin Merza Julevic

Letzte Woche hatten wir es bereits thematisiert, dass der FCC-Zuwachs im Kader bekommen hat. Grund genug, dass wir uns Merza Julevic einmal geschnappt und ein kurzes Gespräch mit ihr geführt haben, das wir Euch auf keinem Fall vorenthalten möchten.

Hallo Merza, zwei Jahre lang hast du nicht mehr die Fußballschuhe geschnürt. Wie hat es sich angefühlt gegen den FCI das erste Mal wieder auf dem Platz zu stehen?

Hat sich gut angefühlt. Klar war das jetzt nur sehr kurz, aber es war trotzdem cool. Was mich ja sehr gefreut hat, war, dass man bei den Mädels auf der Bank und auf dem Spielfeld richtig gemerkt hat, dass sie sich richtig für einen freuen. Sie haben mich da richtig gepusht und angefeuert. Das war wirklich so das schönste.

Wie kam es eigentlich dazu, dass Du Dir die Auszeit genommen hast?

Wir sind ja damals abgestiegen und dann kam halt auch noch Corona. Ich hatte eben andere Möglichkeiten, irgendwo hinzuwechseln, hatte auch lange überlegt, was ich dann mache, aber irgendwann – ich spiele jetzt schon seit 16 Jahren erste bzw. zweite Liga – war da für mich so ein Punkt erreicht, wo ich gesagt habe, ich unterzeichne nirgendwo anders. Ich habe dann gedacht, ich unterzeichne im Winter irgendwo, wo ich dann Lust draufhabe. Naja, dann ist es jetzt zwei Jahre nicht dazu gekommen. Ich habe lange überlegt, ob ich denn auch wirklich nochmal will, und im Endeffekt musste ich jetzt wegen meines Studiums nochmal zurückkommen, weil mir da noch ein paar Kurse fehlen. Durch Isi [Isabell Knipp] (Sportdirektorin), die ich schon sehr lange kenne, aber auch dadurch, dass Steffen Beck jetzt Trainer in Jena geworden ist, war es nochmal eine Option zu spielen. Nun wollen wir mal schauen, wie ich reinkomme. Aber bisher hat das ganz gut funktioniert.

Bist Du dann von Dir aus wieder zurück zum Fußball in Jena gekommen, oder ist jemand auf Dich zugekommen?

Es ist schwierig – ich komme aus dem Stuttgarter Raum – das Studium in Jena von zuhause aus zu beenden, weil jetzt auch nichts mehr online stattfindet. Im Sommer war ich dann hier zu den Prüfungen und saß mit Isi zusammen. Sie hat mich gefragt, ob es nicht eine Option für mich wäre, wieder zurückzukommen und das zu kombinieren, also meine Uni fertig machen und eben auch Fußball zu spielen. Es kam der Impuls also von beiden Seiten.

Kommen wir ein wenig zum Sportlichen. Wie liefen eigentlich die ersten Wochen im Training? 

Also ich mache immer noch sehr viel Sport und gehe immer mal wieder laufen. Doch Fußball gespielt habe ich in den zwei Jahren nur einmal so richtig mit meinem Bruder auf dem Bolzplatz. Bei der ersten Trainingseinheit hat man es dann schon gemerkt – also von der Fitness her ging es eigentlich – es fehlt halt dieses Fußballspezifische, diese schnellen kleinen Bewegungen und der Tempowechsel. Ansonsten bin ich, glaube ich, sehr schnell wieder reingekommen. Ich glaube, der Trainer und wir alle haben gemerkt, dass geht viel schneller als gedacht, weil zwei Jahre Pause ist jetzt schon eine Lange Zeit. Ich bin nicht mehr die Jüngste, aber dafür – klar die ersten Einheiten hat man es gemerkt – lief es nach zwei, drei Wochen schon ganz gut, würde ich sagen.

Wie hat Dich die Mannschaft aufgenommen?

Ein paar Leute kenne ich ja noch von früher und ansonsten, muss ich sagen, waren wirklich alle supernett. Vor allem auch die jungen Spielerinnen, die ich jetzt noch nicht kannte. Wirklich alle nur positiv, sehr freundlich und kommen auch auf einen zu. Wirklich top und hat mir sehr gefallen. Ich hatte es halt nicht so erwartet. Klar, ich kenne viele, aber so junge Spielerinnen sind dann manchmal vielleicht ein wenig zurückhaltend. Hier jedoch gar nicht. Alle sind sehr offen und nett.

Bleiben wir doch gleich bei der Mannschaft. Ihr habt jetzt elf Punkte, ein Spiel weniger, seid an einem engen Tabellenmittelfeld dran und habt die letzten beiden Spiele gewonnen. Wie ist da die aktuelle Stimmung in der Mannschaft?

Es ist klar, wenn man natürlich gewinnt, [lacht] ist die Stimmung natürlich automatisch besser. Nein, also es ist sehr gut. Ich finde auch, dass sich die Trainingsqualität auch noch einmal verbessert hat und noch intensiver geworden ist. Wir trainieren gerade auch in vielen kleinen Spielformen, was ich auch sehr mag. Da ist immer viel Feuer und Power drin. Die Stimmung gerade ist gut und ich denke auch, dass wir in der Rückrunde, wenn dann auch die ganzen Verletzten wieder da sind, nochmal richtig Gas geben werden.

Hast Du Dir Ziele gesetzt, Die Du als Spielerin oder mit dem FCC erreichen möchtest?

Eigentlich gar nicht. Ich wusste ja auch selber nicht, wie es für mich laufen wird. Meine Uni hat Priorität, deswegen bin ich hier und alles, was im Fußball für mich kommt, nehme ich gerne mit. Für mich selber ist es wichtig, dass ich verletzungsfrei bleibe, dass ich fit werde und Spaß am Spiel hab. Das ist für mich das wichtigste und alles, was noch mit dazu kommt, ist für mich ein Plus, das ich gerne mitnehme.

 

Partner der FCC-Frauen