Mehr als 1.200 Fans kamen ins traditionsreiche Karl-Liebknecht-Stadion im Potsdamer Stadtteil Babelsberg, um das Duell der beiden ostdeutschen Vertreter in der Beletage des deutschen Frauen-Fußballs zu sehen - darunter auch etwa 50 lautstarke Zeiss-Fans, die sich auf den Weg machten, um ihrem Team vor Ort die dringend nötige Unterstützung zu geben.
Es sollte das erwartet hart umkämpfte Spiel werden, in das die Jenaerinnen, die immerhin schon zwei Mal punkten und auch das eine oder andere Mal mit durchaus mutigen Auftritten auf sich aufmerksam machen konnten, leicht favorisiert gingen. Die Potsdamerinnen hingegen haben bisher in der Liga noch kein Achtungszeichen setzen können. Sieben Niederlagen in den bisherigen sieben Punktspielen bei einer ernüchternden Torbilanz von 0:25 sprachen eine deutliche Sprache. Dessen ungeachtet entsponn sich im "KarLi" eine Partie auf Augenhöhe, in die die Brandenburgerinnen zunächst besser kamen als der FCC, der offensiv eher verhalten begann, dafür aber darauf bedacht war, sich defensiv keine Blöße zu geben. Chancen waren Mangelware in einer von vielen Zweikämpfen dominierten Begegnung. Die beste Torchance in der ersten Halbzeit hatten die Hausherrinnen, die durch Valentina Limani die Festigkeit des Jenaer Querbalkens testeten (22.). Es sollte einer der wenigen Höhepunkte in einem extrem chancenarmen Spiel sein, in dem im ersten Spielabschnitt die Turbinen leichte Vorteile auf ihrer Seite hatten.
Das änderte sich etwas mit dem zweiten Durchgang, in dem nun auch Nelly Juckel mitwirken durfte. Sie leitete auch gleich die erste nennenswerte Jenaer Offensivaktion ein, als ihr langer Ball über Luca Birkholz den Weg zu Melina Reuter fand, die immerhin den ersten Eckball des FCC herausholen konnte (47.), auch wenn dieser so wie die direkt darauffolgende Ecke nichts einbrachte. Aber immerhin hatte sich der FCC nun auch mal offensiv angemeldet. Doch auch im zweiten Spielabschnitt blieb es das erwartet kampfbetonte und intensive Spiel, das nur wenig offensive Akzente bot. Daran sollte sich nur wenig ändern in einer Partie, die weitgehend zwischen den Strafräumen stattfand. Zwar versuchte der FCC, noch in den Schlussminuten den Siegtreffer zu erzielen und war dabei auch aktiver als die Hausherinnen, doch sollte bis auf eine Chance von Josephine Bonsu (80.), die Turbines Schlussfrau Vanessa Fischer zu vereiteln wusste, nichts weiteres herausspringen. Stattdessen bot sich fast mit dem Abpfiff noch die Chance für die Potsdamerinnen, den Lucky Punch zu setzen. Letztlich aber blieb es beim unterm Strich leistungsgerechten Remis, das dem FCC deutlich mehr helfen dürfte, als dem 1. FFC Turbine Potsdam, der weiterhin die Rote Laterne behält.
Für die Mannschaft von Trainer Florian Kästner geht es am kommenden Wochenende (So., 10.11.) in Jena weiter. Dann erwarten die FCC-Frauen den SV Werder Bremen im Paradies. Anstoß in der ad hoc arena im Ernst-Abbe-Sportfeld ist 18:30 Uhr.
Tickets für die Partie gibt es HIER.
Spielstatistik
Turbine Potsdam: Fischer - Vianden, Schmid, Limani (74. Kuznezow), Cramer, Ito, Hahn, Grincenco (46. Selimhodzic), Krawczyk (46. Schneider), Lüscher, Bernhard
FC Carl Zeiss Jena: El Sherif - Gora, Sträßer, Ihlenburg, Heuschkel, Julevic (68. Woldmann), Gentile (46. Juckel), Reuter (80. Mesch), Gaißer, Bonsu, Birkholz
Tore: -
Zuschauer: 1.229